Schauspielerin Jessica Chastain und Will Smith haben die begehrten Hauptdarstellerpreise gewonnen. „Dune“ bekam mit Abstand die meisten Preise. Ein gehörloser Schauspieler gewann und zwei Deutsche. Alle Nominierten und die Gewinner der 94. Oscar-Verleihung im Überblick.
Anzeige
Der Publikumsliebling „Coda“ über eine gehörlose Familie hat den Oscar als bester Film gewonnen. Das Drama setzte sich bei der Preisverleihung in der Nacht zum Montag deutscher Zeit in Los Angeles unter anderem gegen die Konkurrenten „The Power of the Dog“, „Belfast“, „Dune“ und „West Side Story“ durch. Jane Campion gewann den Oscar für die beste Regie für das Western-Psychodrama „The Power of the Dog“.
Damit hat das zweite Jahr in Folge eine Frau den Regie-Oscar erhalten. „The Power of the Dog“ wurde in Neuseeland gedreht, wo Campion geboren ist. Für sie ist es der erste Oscar für die beste Regie. Für „Das Piano“ hatte sie 1994 einen Oscar für das beste Original-Drehbuch bekommen.
Anzeige
Sie ist die erste Frau, die zwei Mal für den Regie-Oscar nominiert wurde. Insgesamt haben erst drei Frauen den Regie-Oscar erhalten.
>>>Die Gala zum Nachlesen finden Sie hier >>>
Anzeige
Das Drehbuch zu „Coda“ wurde von Siân Heder geschrieben. Sie führte auch Regie bei dem Film. Für den Streaminganbieter Apple TV+ ist die Auszeichnung ein großer Erfolg. Das Unternehmen ist der erste Streamingdienst, der den Oscar für den besten Film ergattert hat. „The Power of the Dog“ des Konkurrenten Netflix hatte mit zwölf Oscar-Nominierungen die meisten in diesem Jahr.
Lesen Sie auch
Ressort:GeldAktienhandel
Aktien für Anfänger einfach erklärt – Tipps für den Vermögensaufbau
„Coda“ war dagegen nur für drei Oscars nominiert und ist der erste Streifen mit mehrheitlich tauben Schauspielern, der den Oscar für den besten Film gewonnen hat. Darsteller Troy Kostur bekam den Oscar für den besten Nebendarsteller. Er ist der erste taube Schauspieler, der die Auszeichnung in der Kategorie erhielt.
Lesen Sie auch
Ressort:KulturOscars 2022
Will Smith schlägt Komiker Chris Rock ins Gesicht
Überschattet wurde die Verleihung von einer Auseinandersetzung zwischen Will Smith und dem Komiker Chris Rock. Smith ohrfeigte Rock, nachdem dieser einen Witz über Smiths Frau Jada Pinkett Smith gemacht hatte. Nachdem sich Smith wieder hingesetzt hatte, forderte er Rock auf, den Namen seiner Frau nicht mehr in den Mund zu nehmen. Beim Publikum im Dolby Theatre sorgte der Vorfall für einen Schock.
Smith wurde später als bester Hauptdarsteller für „King Richard“ mit seinem ersten Oscar ausgezeichnet. In seiner Dankesrede verteidigte er sich, und bat die Oscar-Akademie um Entschuldigung. Seine Filmfigur Richard Williams, der Vater der Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams, habe dessen Familie verteidigt, sagte Smith, der Tränen in den Augen hatte. „Die Kunst imitiert das Leben. Ich sehe wie der verrückte Vater aus. Aber die Liebe lässt dich verrückte Dinge machen.“
Lesen Sie auch
Ressort:KulturFilm „King Richard“
Wie man eine schwarze Siegerin wird
Ihren ersten Oscar bekam auch Jessica Chastain – als beste Hauptdarstellerin für „The Eyes of Tammy Faye“. Für den Film war sie auch Produzentin. Die Auszeichnung wurde von Anthony Hopkins vorgestellt, der im vergangenen Jahr in Abwesenheit überraschend den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen hatte.
Ariana DeBose bekam als erste Frau mit afrikanischen und lateinamerikanischen Wurzeln den Oscar für die beste Nebendarstellerin. Im Musical „West Side Story“ von Steven Spielberg singt und tanzt sie.
Bei der Oscar-Verleihung wurde auch an die Ukraine erinnert. Während der Show gab es einen halbminütigen Schweigemoment für die Ukraine. Insgesamt spielte die Politik bei der Veranstaltung aber kaum eine Rolle. Millionen von Menschen dort seien auf Hilfe angewiesen, stand auf einem Bildschirm bei der Preisverleihung. „Ressourcen sind rar und wir – kollektiv als globale Gemeinschaft – können mehr tun.“ Gezeigt wurde der Hashtag #StandWithUkraine.
Teilnehmer trugen Schleifen in der ukrainischen Nationalfarbe Blau.
Lesen Sie auch
Ressort:ModeDie Looks der Oscars
Am auffälligsten auf dem Red Carpet? Das, was fehlte
Hier finden Sie die Gewinner in allen Kategorien sowie die anderen Nominierten:
Bester Film:
Gewinner: „Coda“
„Belfast“
„Don‘t Look Up“
„Drive My Car“
„Dune“
„King Richard“
„Licorice Pizza“
„Nightmare Alley“
„The Power of the Dog“
„West Side Story“
Beste Nebendarstellerin:
Gewinnerin: Ariana DeBose, „West Side Story“
Jessie Buckley, „The Lost Daughter“
Judi Dench, „Belfast“
Kirsten Dunst, „The Power of the Dog“
Aunjanue Ellis, „King Richard“
Lesen Sie auch
Steven Spielberg und Rachel Zegler
„‚West Side Story‘ ist heute größer als 1957“
Bester Nebendarsteller:
Gewinner: Troy Kotsur, „Coda“
Ciaran Hinds, „Belfast“
Jesse Plemons, „The Power of the Dog“
J.K. Simmons, „Being the Ricardos“
Kodi Smit-McPhee, „The Power of the Dog“
Bester fremdsprachiger Film:
Gewinner: „Drive My Car“ (Japan)
„Flee“ (Dänemark)
„The Hand of God“ (Italien)
„Lunana: A Yak in the Classroom“ (Bhutan)
„The Worst Person in the World“ (Norwegen)
Bester Song:
Gewinner: „No Time to Die“
„King Richard“
„Encanto“
„Belfast“
„Four Good Days“
Lesen Sie auch
Zukunft von James Bond
Die Ära nach Daniel Craig hat schon begonnen
Bester Soundtrack:
Gewinner: „Dune“
„Don‘t Look Up“
„Encanto“
„Parallel Mothers“
„The Power of the Dog“
Bestes Drehbuch:
Gewinner: „Belfast“
„Don‘t Look Up“
„King Richard“
„Licorice Pizza“
„The Worst Person in the World“
Lesen Sie auch
Ressort:KulturOscar-Nacht
Die große Sensation liegt in der Luft
Bester Schnitt:
Gewinner: „Dune“
„Don‘t Look Up“
„King Richard“
„The Power of the Dog
„Tick, Tick... Boom!“
Lesen Sie auch
Weltuntergang
Zuerst die schlechte Nachricht, dann die noch schlechtere
Bester Hauptdarsteller:
Gewinner: Will Smith, „King Richard“
Javier Bardem, „Being the Ricardos“
Benedict Cumberbatch, „The Power of the Dog“
Andrew Garfield, „Tick, Tick... Boom!“
Denzel Washington, „The Tragedy of Macbeth“
Lesen Sie auch
Ressort:KulturOscars 2022
Will Smith schlägt Chris Rock auf der Bühne
Beste Hauptdarstellerin:
Gewinner: Jessica Chastain, „The Eyes of Tammy Faye“
Olivia Colman, „The Lost Daughter“
Penelope Cruz, „Parallel Mothers“
Nicole Kidman, „Being the Ricardos“
Kristen Stewart, „Spencer“
Beste Regie:
Gewinner: Jane Campion, „The Power of the Dog“
Kenneth Branagh, „Belfast“
Ryusuke Hamaguchi, „Drive My Car“
Paul Thomas Anderson, „Licorice Pizza“
Steven Spielberg, „West Side Story“
Beste Kamera:
Gewinner: „Dune“
„Nightmare Alley“
„The Power of the Dog“
„The Tragedy of Macbeth“
„West Side Story“
Bester Kurzfilm:
Gewinner: „The Long Goodbye“, Aneil Karia und Riz Ahmed
„Ala Kachuu – Take and Run“, Maria Brendle und Nadine Lüchinger
„The Dress“, Tadeusz Lysiak und Maciej Slesicki
„On my Mind“, Martin Strange-Hansen und Kim Magnusson
„Please Hold“, K.D. Dávila und Levin Menekse
Bester Animationsfilm:
Gewinner: „Encanto“, Jared Bush, Byron Howard, Yvett Merino und Clark Spencer
„Flee“, Jonas Poher Rasmussen, Monica Hellström, Signe Byrge Sørensen und Charlotte De La Gournerie
„Luca“, Enrico Casarosa und Andrea Warren
„Die Mitchells gegen die Maschinen“, Mike Rianda, Phil Lord, Christopher Miller und Kurt Albrecht
„Raya und der letzte Drache“, Don Hall, Carlos López Estrada, Osnat Shurer und Peter Del Vecho
Lesen Sie auch
„Cinderella“ und Co.
Warum das Musical die neue Form des Protests ist
Bestes Kostümdesign:
Gewinner: „Cruella“, Jenny Beavan
„Cyrano“, Massimo Cantini Parrini und Jacqueline Durran
„Dune“, Jacqueline West und Robert Morgan
„Nightmare Alley“, Luis Sequeira
„West Side Story“, Paul Tazewell
Lesen Sie auch
Ressort:ICONIST„Cruella“ auf Disney+
Müssen wir die Lebensgeschichte von Disney-Schurkin Cruella de Vil kennen?
Bester Dokumentarfilm – lang
Gewinner: „Summer of Soul“, Ahmir „Questlove“ Thompson, Joseph Patel, Robert Fyvolent und David Dinerstein
„Ascension“, Jessica Kingdon, Kira Simon-Kennedy und Nathan Truesdell
„Attica“, Stanley Nelson und Traci A. Curry
„Flee“, Jonas Poher Rasmussen, Monica Hellström, Signe Byrge Sørensen und Charlotte De La Gournerie
„Writing with Fire“, Rintu Thomas und Sushmit Ghosh
Bester Dokumentarfilm – kurz
Gewinner: „The Queen of Basketball“, Ben Proudfoot
„Audible“, Matt Ogens und Geoff McLean
„Lead Me Home“, Pedro Kos und Jon Shenk
„Three Songs for Benazir“, Elizabeth Mirzaei und Gulistan Mirzaei
„When we were Bullies“, Jay Rosenblatt
Bestes Make-up/Beste Frisuren:
Gewinner: „The Eyes of Tammy Faye“,Linda Dowds, Stephanie Ingram und Justin Raleigh
„Der Prinz aus Zamunda 2“, Mike Marino, Stacey Morris und Carla Farmer
„Cruella“, Nadia Stacey, Naomi Donne und Julia Vernon
„Dune“, Donald Mowat, Love Larson und Eva von Bahr
„House of Gucci“, Göran Lundström, Anna Carin Lock und Frederic Aspiras
Beste visuelle Effekte:
Gewinner: „Dune“, Paul Lambert, Tristan Myles, Brian Connor und Gerd Nefzer
„Free Guy“, Swen Gillberg, Bryan Grill, Nikos Kalaitzidis und Dan Sudick
„No Time to Die“, Charlie Noble, Joel Green, Jonathan Fawkner und Chris Corbould
„Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, Christopher Townsend, Joe Farrell, Sean Noel Walker und Dan Oliver
„Spider-Man: No Way Home“, Kelly Port, Chris Waegner, Scott Edelstein und Dan Sudick
AP/AFP/dpa/ott